Reise nach Norwegen: Nordlichter richtig fotografieren (Step-by-Step) & Naturfotografie auf den Lofoten

Zwischen eisigen Gewässern und majestätischen Landschaften

Die Nacht ist klar. Kleine helle Lichter erscheinen am Himmel. Könnten das Nordlichter sein? Wie erkennt man sie, wenn man sie vorher noch nie gesehen hat? Langsam beginnen die kleinen Wolken immer stärker zu leuchten und zu tanzen. Eine Aufnahme der Kamera zeigt – das ist die einzigartige Aurora Borealis.

Die Lofoten – Ein Traum für Naturfotografen

Norwegen ist ein Land voller wilder Schönheit, dramatischer Natur und unvergesslicher Abenteuer. Zwischen Bodø und Tromsø liegt eine kleine Inselgruppe – die sagenumwobenen Lofoten. Eine einzigartige Landschaft mit steilen Bergen und malerischen Fjorden. Ein Traum für jeden Naturfotografen.

Tipp: Neben der Naturfotografie bietet die Reise auf die Lofoten auch die Möglichkeit, Wildtiere zu entdecken. Neben Elchen und Rentieren kann man bei einer Seeadler-Safari die majestätischen Tiere hautnah erleben und fotografieren.

Im Winter auf den Lofoten

Im Winter sind die wunderschönen und malerischen Wanderungen auf den Lofoten zwar nicht unbedingt zu empfehlen. Dennoch ist die Zeit zwischen November und März eine der schönsten, um die Lofoten zu besuchen. Die Touristenmassen, die im Sommer die Berge erklimmen, sind nicht zu finden, und man kann meist ganz in Ruhe die glitzernden Wellen im Sonnenaufgang an den zahlreichen Stränden bewundern.

Beste Fotospots auf den Lofoten im Winter

  • Hamnøy: Ein klassisches Postkartenmotiv mit roten Fischerhütten vor dramatischen Bergkulissen.
  • Uttakleiv Beach: Perfekt für Langzeitbelichtungen mit mystischen Lichtstimmungen.
  • Vik Beach: Neben dem Uttakleiv Beach befindet sich der Vik Beach. Dieser Strand eignet sich hervorragend zum Fotografieren der Nordlichter und ist auch tagsüber ein toller Ort für einen Spaziergang oder eine kleine Wanderung – selbst im Winter.

Nordlichter richtig fotografieren

Die beste Zeit, um dieses Naturschauspiel zu erleben, ist von September bis März. Dabei sollte man darauf achten, keine Woche mit Vollmond auszuwählen, da durch die Helligkeit des Mondes die Nordlichter schwieriger zu erkennen sind. Für die Nordlichtvorhersage ist die App „Polarlicht“ sehr zu empfehlen.
Geheimtipp: Einheimische empfehlen die letzte Januar- bis erste Februarwoche als beste Zeit für Nordlichter auf den Lofoten.

Step-by-Step-Guide

  • Stativ: Eines der wichtigsten Tools für die Nordlichtfotografie ist das Stativ. Besonders sollte man darauf achten, dass es in den eisigen Winden nicht umkippt – am besten mit dem Rucksack beschweren. Immer wenn man ein Stativ verwendet, sollte die Bildstabilisierung der Kamera (Steady-Shot) ausgeschaltet werden, da sie am Stativ nicht notwendig ist und zu Problemen führen kann.
  • Kamera und Objektiv: Um die Landschaft gut einzufangen, ist ein Weitwinkelobjektiv essenziell – je lichtstärker, desto besser. Ich verwende ein Sony FE 12-24mm f/2.8. Welche Kamera man nutzt, ist egal, solange sie über manuelle Einstellungen verfügt und Bilder im RAW-Format aufnehmen kann. Das RAW-Format ermöglicht eine uneingeschränkte Nachbearbeitung.
  • Einstellungen Step-by-Step:
    • Blende: Die größtmögliche Blende verwenden (f/2.8 oder größer), damit so viel Licht wie möglich auf den Sensor gelangt. Je größer die Blende, desto kürzer kann die Verschlusszeit gehalten werden (ohne den ISO-Wert zu hoch einstellen zu müssen).
    • ISO: Am besten startet man bei ISO 1600 und variiert dann mit Verschlusszeit und ISO, bis man das gewünschte Ergebnis erreicht.
    • Fokus: Einen der hellsten Sterne suchen und manuell darauf fokussieren, bis er ein klarer Punkt ist. Der Autofokus funktioniert bei Dunkelheit meist nicht zuverlässig.
    • Verschlusszeit: Ich starte meist mit 10 Sekunden und passe dann ISO und Verschlusszeit weiter an. Bei den meisten Nachtbildern lande ich bei einer Verschlusszeit von 15 Sekunden. Eine längere Verschlusszeit fängt das Tanzen der Nordlichter besser ein, während eine kürzere Verschlusszeit schneller bewegende Lichter deutlicher abbildet.
    • Weißabgleich: Auch wenn der Weißabgleich (WB) in der Nachbearbeitung leicht zu verändern ist, finde ich, dass die richtige Einstellung direkt in der Kamera einen besseren Bildeindruck erzeugt. Zudem sollte man so viel wie möglich bereits in der Kamera richtig einstellen, um den Bearbeitungsaufwand später zu minimieren.

Nun ist alles bereit, um die schönsten Nordlichter-Aufnahmen zu erstellen – viel Spaß!

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